2011/2012: Schwabmünchen bis Lindau

Diesen Weg sind Petra und ich in einzelnen Etappen gegangen. Die Erfahrungen die wir dabei gesammelt haben gingen in die darauffolgenden Etappen ein. Menschen die von Null auf Hundert sich auf den Weg machen haben meinen ganzen Respekt, denn auf den ersten Etappen habe ich viel gelernt, von den richtigen Schuhen, den richtigen Rucksack, was nehme ich mit und was nicht …. es war ist ist immer noch ein ständiges lernen.

Die Bildergalerie umfasst 80 Bilder.

2012: Von Rohrschach nach Rüeggisberg

Im Juni 2012 machten wir uns dann auf den Weg durch die Schweiz. In Lindau setzten wir auf dem Schiff nach Rohrschach über von wo es auch losging. Der Weg führte über St. Gallen, Einsiedeln, Vierwaldstätter See, Flüeli, Brünigpass, Thun, Interlaken nach Rüeggisberg. Wir war schwer bepackt Unterwegs, was dazu führte, dass wir in Lungern bei einem Ruhetag unser Gepäck noch mal durchgingen und ca. 7 kg postlagernd nach Interlaken schickten. Der Weg durch die Schweiz war geprägt von sehr vielen Regentagen und wolkenverhangenem Himmel. Wir sind durch die Schweiz ohne so richtig die Berge gesehen zu haben. Dafür war es im Juni teilweise so kalt und regnerisch, dass wir uns einmal in einem Bahnhof in die Wartehalle mit einem heißen Kaffe aufwärmen mussten. Entdeckt habe wir aber das „Schlafen im Stroh“. Eine Schweizer Initiative, die es Bauern ermöglicht im Sommer Gäste aufzunehmen in den Stadeln, Ställen und ähnlichen Räumen. Die Übernachtung war „preiswert“ und die Frühstücke lecker und sehr reichhaltig. Das Schlafen auf Stroh in auch sehr erholsam und unheimlich bequem. Die Preise in der Schweiz zwangen uns, auf dem Weg selber zu kochen. D.h. wir hatten Gaskocher und Alutöpfe dabei und löslichen Kaffe (Jakobskaffee Espresso). So konnten wir auch Unterwegs uns immer wieder einen heißen Kaffee zubereiten. Vor dem Brünigpass war die Schweiz „katholisch“, d.h. an jedem schönen Fleckchen stand eine Bank zum Innehalten und Rast machen. Nach dem Brünigpass ist die Schweiz „potestantisch“, d.h. keine Sitzgelegenheiten mehr unterwegs! Das bedeutete bei Regen, sehr wenig Pausen und wenn man einen trocken Platz gefunden hat, mit dem Sitzkissen auf den Boden setzten.

Die Bildergalerie umfasst 147 Bilder.

2013: Von Schwarzenburg (CH) bis Tence (F)

Bei dieser Pilgerwanderung ging es von dem deutschsprachigen Teil der Schweiz in den französischsprachige Teil weiter. Natürlich wieder bei Regen. Nach Genf ging es dann über ein abenteuerlichen Grenzübergang nach Frankreich. Bei dieser Reise haben wir von Lausanne nach Genf den Zug genommen, zu einem hatten wir genug von Seen zum anderen sind wir an diesem Tag hüfttief im Matsch versunken und sahen entsprechend aus. Wir freuten uns außerdem auf Frankreich, den Käse, den Wein und die weite Landschaften.

So ging es auch von Genf nach Charly, zu einer Herberge, die einfach offen war und eine Dose für den Obolus hatte. Zum Glück gab es da ein paar Nudeln und Zwieback, sonst ist uns bis dahin keine Einkaufsmöglichkeit begegnet. Außerdem trafen wir am nächsten Morgen die ersten Mitpilgerer. Es war eine nette Frauentruppe aus Roßhaupten. Wir trafen uns immer wieder auf dem Weg die nächsten Tage.

Der Weg führte uns weiter über die Region der Savoyen und Côtes du Rhône in die Auvergne. Es war landschaftlich ein echtes Erlebnis. Auch trafen wir immer wieder andere Pilger. Es war eine sehr schöne Zeit mit vielen Eindrücken und über 1400 Fotos die wir geschossen haben mit unserer kleinen Canon Ixus. Ein kleine Auswahl ist in der unterstehenden Bildergalerie anzusehen.

Die Bildergalerie hat 235 Bilder.

2014: Von Tence nach Cahors

2014 ging es zusammen mit Petra von Tence in der Avergne über Le Puy en Velay nach Chaos. Für uns beide als Frankreich-Fans war es von Anfang an ein unvergessliches Erlebnis. Vom Start in Tence und der mystischen Ankommen in Le Puy en Velay. Vor dort ging es weiter wie bei einem Volkswandertag. Es waren sehr viele Pilger mit uns auf dem Weg. Das ging einige Tage so weiter, bis es sich etwas lichtete, da jeder Pilger sein eigenes Tagespensum hat und sich die Starttruppe so auf die Strecke verteilte.

Es war auch die erste Pilgerwanderung mit meinem iPhone 4s. Das Zeitalter des Smartphones hat nun auch mich erreicht. Vorwiegend aber fotografierten wir mit der Canon Ixus und ich noch etwas unbeholfen mit dem iPhone. Ergebnis: über 2000 Bilder.

Auf dem Weg kamen so einige Erlebnisse und Unwägbarkeiten zusammen. Zum einen streikte die französische Staatsbahn ab dem 11. Juni über 10 Tage, so dass unsere Heimreise in die Streikzeit gefallen ist. Dies bescherte uns einen Ruhetag in Cahors vor unserer Abreise. Auch holte ich mir durch eine Unachtsamkeit mit meinen Schlappen eine Knorpelverletzuung am Innenfuß und kurz von Cahors auch noch einen Sonnenstich. Bei der Versorgung in der Unterkunft „Mas de Jantille“, wo ich mit meinem Sonnnenstich liebevoll versorgt wurde fiel Petra ein Gußeiserner Topfdeckel auf den Fuß. Der darauffolgende Ruhetag war mehr als nur notwendig.

Die Landschaften gingen von der bergigen Auvergne in das von Granit geprägte Margerite und das unheimlich schön und wilde Aubrac in das Tal des Lot und der kargen Causses in der auch unser Zielort Cahors liegt. Die Bilder zeigten aber diese tolle und sehr Abwechslungsreiche Pilgerreise. Einer der schönsten Tage war der 5. Juni 2014, als wir bei schönstem Wetter von Lasbros nach Nasbinal durch das Aubrac pilgerten. Diese Landschaft hat uns in den Bann gezogen und an diesen Tag erinnern wir uns bis heute noch sehr lebhaft.

Die Bildergalerie umfasst 297 Bilder –
eine Auswahl von über 2300 Bildern die wir gemacht haben.

2015: Von Cahors nach Roncesvalles

Auch im Jahr 2015 ging es wieder mit Petra weiter auf unserem gemeinsamen Teil des Jakobsweges. Diesmal von Cahors ins spanisches Roncesvalles. Geplant war natürlich alles anders. Ursprünglich wollten wir nur bis Jean-Pied-de-Port laufen, da wir aber inzwischen sehr gut zu Fuß unterwegs waren und Etappen bis 34 km keine größeren Probleme mehr darstellten, waren wir einen Tag zu früh in Jean-Pied-de-Port und entschlossen uns dann, einfach mal bis zur Unterkunft Kayola auf der Route Napoleon zu laufen und am nächsten Morgen über die Pyrenäen nach Roncesvalles. Bis dahin war es ein schönes Pilger-Laufen mit vielen Begegnungen, den schönen Landschaften des Causses, der Gascogne, des Béarn und des französischen Baskenlandes. Auffällig war, bei der Vorbereitungen für diesen Beitrag, dass wir wesentlich weniger Fotografiert haben. Wir sind inzwischen zu echten Pilgern mutiert. Die Pilgerroute ging über schöne Städte wie Moissac und Condom und keinen Dörfern mit wunderschönen Kirchen. Es war die Strecke, an die ich persönlich am wenigsten Erinnerungen hatten, zehn Jahre danach. Sie kamen aber beim durchsehen der Bilder mit parallel geöffnetem Pilgerführer und weckten wieder eine Sehnsucht einfach alles liegen und stehen zu lassen und den Weg nochmal zu laufen.

Die Bildergalerie mit den 152 Bildern beschreibt bildlich den Weg von Frankreich nach Spanien.